Kommentiertes Werkverzeichnis
 
Danish Publications 6856
 
D 6856/1 Go Slowly, Sands of Time (Altersbeschwerden) I.N.D.U.C.K.S.-Eintrag anzeigen
CBL V/1/364 · E: 1968-??-?? · V: 1987-04 · 14 S.
Nur Script/Entwurf von Barks
D: MM 18/84
Donald Duck; Tick, Trick und Track; Dagobert Duck
- [Rhodes]
[US] Onkel Dagobert macht sich Sorgen, was aus seinem Geldspeicher werden soll, wenn er nicht mehr ist. Er erwägt die fürchterliche Aussicht, sein Vermögen Donald zu hinterlassen, der nichts Besseres zu tun hätte, als es auszugeben. Die Entenhausener Regierung würde es genauso machen. Dieser große Haufen Geld ist zu kostbar, als daß man ihn für gemeine Zwecke wie Brot und Spiele verwenden dürfte. Es gibt Dagobert einen Stich, wenn er sich vorstellt, wie auch nur eine seiner vielgehätschelten Münzen von der Hand eines gierigen Kaufmanns in eine kalte Registrierkasse geworfen wird. Dieser Geldhaufen ist eine Sammlung. Als solche muß er bewahrt werden, und nur solange Dagobert lebt und sich liebevoll seiner annimmt, wird das der Fall sein. Die einzige Lösung, die Onkel Dagobert sieht, besteht darin, daß er sein Leben irgendwie immer weiter verlängern muß. Er muß lange leben. Wie? Gibt es in den Welten von Nahrung und Luft und Chemie ein Verjüngungsmittel, das seine Batterien immer wieder aufladen kann? Irgendwie erfährt er von dem Khunza-Tal im Himalaya, wo die Menschen hohe Lebensspannen erreichen. Er sperrt seinen Geldspeicher sicher ab und begibt sich mit Donald und Tick und Trick und Track auf die Reise ins Khunza-Tal. Als sie eintreffen, ist er von den Unbilden der Reise um zehn Jahre gealtert, doch sieht er in dem Tal solch bemerkenswerte Spezimen menschlicher Langlebigkeit leben und arbeiten, daß seine Hoffnungen einen mächtigen Aufschwung nehmen. In dem Tal sind getrocknete Aprikosen das Hauptnahrungsmittel. Es gibt nahezu keinen Brennstoff, und daher friert fast jeder die ganze Zeit. Die Kinder mutmaßen, daß diese beständige Tiefkühlung eines der Konservierungsmittel der Bevölkerung darstellt. Die Einwohner sind auch keine Hilfe dabei, das Hauptelement der Verjüngung ausfindig zu machen. Jeder in Ehren ergraute Alte hat seine eigene Vorstellung davon, was oder welche Gewohnheit ihm seine zusätzlichen Lebensjahre verschafft hat. Onkel Dagobert probiert sämtliche Theorien aus. Er ißt Aprikosen, bis seine Haut Aprikosenfarbe annimmt. Er setzt sich solcher Kälte aus, daß er blau anlaufen müßte, aber wegen der Aprikosenfärbung changiert seine Haut zu einem gräßlichen Grünton. Er trinkt Tee auf Khunza-Art - so stark, daß er ihm die Augenlider lähmt, und das in offenem Zustand. Er ißt Reis ... gedämpft, roh, ungeschält und unreif ... doch obwohl die Alten, die ihn zu diesen »Geheimformeln« überredeten, quicklebendig sind und ihre jeweilige mühselige Arbeit sogar genießen, scheint Onkel Dagobert nicht imstande zu sein, die wohltätigen Essenzen aufzunehmen. Er wird nur älter, und das immer schneller. Er glaubt nahe am Erfolg zu sein, als ihm ein alter Imker von der Magie des Honigessens erzählt. Onkel Dagobert verschlingt ganze Bienenkörbe von dem Zeug. Er wird tatsächlich seine Falten los, doch die Kinder weisen ihn darauf hin, daß das nur daran liegt, daß seine Haut so straff gespannt ist. Er probiert die Theorie aus, daß Bienenstiche die Essenz der immerwährenden Elastizität tragen. Mit Säcken verhüllt, die nur einen kleinen Teil seines Pürzels als Ziel frei lassen, begibt er sich rücklings in einen Bienenschwarm. Elastizität erhält er nicht, doch die Hitze, die von seinem Pürzel ausgeht, wärmt die Hände der Kinder noch stundenlang wie ein glühender Ofen. Seine Knochen schmerzen vor Alter und seine Hände zittern, als Donald ihn zum Tempel führt, wo er mit dem ältesten Alten von allen reden will, dem Schatzkämmerer. Inzwischen führen die Kinder selbst einige Gespräche. Sie fragen den Alten, der ungeschälten Reis ißt, was er tut, um sich zu amüsieren. Der alte Knabe ist beleidigt. Er hat nie gespielt. Das Arbeiten gefällt ihm so sehr, daß er die ganze Zeit nichts anderes tun will. Er versucht den Kindern zu erklären, wieviel Spaß es macht, bei 50 Grad unter Null auf windigen Klippen Yaks zu hüten, doch die sind schon auf dem Weg zu ihrem nächsten Gespräch. Die alte Hexe, die superstarken Tee schlürft, webt Teppiche. Es ist eine solche Freude, Teppiche zu weben, daß sie es immer bedauert, wenn sie zum Schlafen eine Pause einlegen muß. Die Kinder kehren zu Onkel Dagobert zurück. Es hat keinen Zweck, ihn zu fragen, was er in seinem ganzen Leben unternommen hat, um sich zu amüsieren. Sie wissen es bereits. Doch die Sache mit der Langlebigkeit hat ihre Neugier geweckt. »Wie alt bist du, Onkel Dagobert?« fragen sie ihn, als sie die Stufen zum Tempel hinaufgehen. Onkel Dagobert weiß es nicht mehr. Er hat immer zuviel zu tun gehabt, um sich mit solchen Aufzeichnungen abzugeben. »Hast du nicht dein erstes Vermögen damit gemacht, übriggebliebene Kanonen aus dem Burenkrieg zu verkaufen?« fragen sie. »Bah!« sagt Dagobert, »ich war schon vorher reich! Ich habe mit Rhodes im Transvaal Diamanten gesucht! Ich war der Bonanzakönig von Comstock Lode! Ich habe Millionen aus dem Klondike geholt!« - »Das genügt«, sagen die Kinder. »Nach unseren Berechnungen bist du schon genauso alt wie diese Khunza-Fossilien!« - »Das spielt keine Rolle«, brüllt Dagobert. »Es geht darum, wie alt ich werden will! Jetzt helft mir, mit dem Schatzkämmerer zu reden, der wissen muß, wie ich die Uhr zurückdrehen kann!« Das Gespräch ist kurz und knapp. Der Schatzkämmerer ist ein komischer alter Kauz, der nur meint: »Das Geheimnis des langen Lebens besteht darin, glücklich mit seiner Arbeit zu sein. Ich genieße es, Geld zu zählen! Ich liebe es, Geld anzufassen und darin herumzuwühlen!« Er schüttet sich einen Eimer voll Münzen über den Kopf. »Und ich glaube, in dem Metall ist etwas, das mich jeden Tag aufs neue verjüngt!« Die Ducks eilen an Onkel Dagoberts Seite, der weinend und schluchzend zu Boden gesunken ist, als hätte es ihm das Herz gebrochen. Der Grund für seine Unglücklichkeit? Er hat gerade all das Geld zusammengerechnet, das er ausgegeben hat, um hierher zu kommen und die Formel zur Verlängerung des Lebens zu erfahren, wo er doch die magische Substanz die ganze Zeit in seinem Besitz hatte. Drei Kubikhektar, um genau zu sein.
Nur Szenario von Barks; die Geschichte wurde von Gutenberghus zu einem Comic ausgearbeitet (Script: Tom Anderson, Zeichner: Vicar). Siehe auch USHLT 1/1.
Das Thema stammt wohl aus einem Artikel des National Geographic von Oktober 1953, der Barks bereits als Inspirationsquelle für US 6/2 diente.
Welt-Erstveröffentlichung im dänischen Anders And & Co. 18/84 unter dem Signum D6856; Titel: »Vejen til evig ungdom«. Amerikanischer Erstdruck April 1987 in US 216 (Übersetzung: Geoffrey Blum).
Die Inhaltsangabe ist eine ungekürzte Übersetzung von Barks' Szenario. Rhodes wird in Geoffrey Blums Übersetzung der Comicfassung nicht erwähnt, dafür treten dort folgende Personen auf: Andrew Carnegie, Fezora, Mir of Khunza, Moola Khan, Nadir Shah, Suni Begum.
CBL: nur Szenario.
 

 
BarksBase by Gerd Syllwasschy · Stand: 17. Mai 2007
 
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